Die Oststadt Nachbarschaft lädt wieder ein zum Nachbarschafts-Picknick. Es ist schön, wenn was zum Picknicken mitgebracht wird. Aber alle sind auch so willkommen. Im Vordergrund stehen die gemeinsamen Unterhaltungen und das einander Kennenlernen. Denn das Motto lautet: Wieviele Deiner Nachbarn kennst Du? Wieviele Nachbarn kennen Dich?

21.03.2025 FR 17:30h Picknick Schrifthof Gerwigstraße bei Benno
29.03.2025 SA Ausflug nach Ettlingen
11.04.2025 FR 19h MMT
25.04.2025 FR 18h Mitmach-Gärtnern
Montag 16-18h Oststadt-Treff (OT) im Zukunftsraum (QZ, Rintheimer Str.46)
Freitagspaziergang 10-11h Karl-Wilhelm-Platz. Erst wieder ab März 2025
MMT: Mitmach-Treff im Zukunftsraum für alle, die wissen wollen, was geht
Mittwoch, 24. Januar 2018
Oststadt-Picknick MI 24.01.18 17 Uhr im Seltenschräg Tullastr. 82
Oststadt-Picknick MI 24.01.18 17 Uhr im Seltenschräg Tullastr. 82
Die Oststadt Nachbarschaft lädt wieder ein zum Nachbarschafts-Picknick. Es ist schön, wenn was zum Picknicken mitgebracht wird. Aber alle sind auch so willkommen. Im Vordergrund stehen die gemeinsamen Unterhaltungen und das einander Kennenlernen. Denn das Motto lautet: Wieviele Deiner Nachbarn kennst Du? Wieviele Nachbarn kennen Dich?
Die Oststadt Nachbarschaft lädt wieder ein zum Nachbarschafts-Picknick. Es ist schön, wenn was zum Picknicken mitgebracht wird. Aber alle sind auch so willkommen. Im Vordergrund stehen die gemeinsamen Unterhaltungen und das einander Kennenlernen. Denn das Motto lautet: Wieviele Deiner Nachbarn kennst Du? Wieviele Nachbarn kennen Dich?
Donnerstag, 18. Januar 2018
Moschee Neubau Infoveranstaltung 18.01.2018 KA-NEWS
KA-NEWS Zur Veranstaltung
18.01.2018 Julia Wessinger Anya Barros
21.30
Uhr: Die letzten Fragen werden von den Teilnehmern der Podiumsrunde
beantwortet.
ka-news
beendet den Live-Ticker.
21.22
Uhr: Ein Gebäude für alles
"Wir
sind gezwungen, auf kleinem Raum alles unterzubringen: Gebetsräume,
Gemeinschaftsräume und alles", heißt es von Omer Erdönmez auf dem Podium.
Der Platzmangel ist das größte Argument für den Neubau der Moschee. Über 6 Millionen
Euro soll der Bau kosten, finanziert durch Spenden von den Mitgliedern. Zwei
Jahre lang soll gebaut werden. "Wir hoffen, dass wir in diesem Sommer mit
den Arbeiten anfangen können!"
21.15
Uhr: Die Fragerunde neigt sich dem Ende zu
Viele
Fragen drehen sich um das Zusammenleben mit den Muslimen, doch auch zum
Gemeindeleben und der Religionsausübung in der Moschee kommen langsam die
ersten Fragen. "Der Religionsunterricht hier in der Moschee soll in
Zukunft weiter ausgebaut werden, auf deutsch und auch auf türkisch, aber dazu
fehlen uns die Mittel!" Viele Theologielehrer machen den Unterricht
ehrenamtlich.
20.48
Uhr: "Politik hat in der Moschee nichts zu suchen"
"Ich
finde es traurig, dass wir mit Erdogan-Anhängern in einen Topf geworfen werden,
wir sind ein Gemeindezentrum und machen keine Politik", so Derya Sahan.
Die Bürger vermengen die Fragerunde zum Neubau der Zentralmoschee in Karlsruhe
mit der Politik, die in Ankara gemacht wird.
20.45
Uhr: Die Ersten werden beleidigend
Die
fünfte Frage ist die gefürchtete Frage nach dem Bau eines Minaretts. Selbst die
Podiumsteilnehmer wundern sich, warum dieser Teil einer Moschee die Gemüter so
erregt. Auf die Gegenfrage, warum eine Kirche einen Turm habe, werden die
ersten Bürger beleidigend. Eine friedliche Diskussion scheint heute nicht
wirklich möglich.
20.36
Uhr: Pläne zum Moschee-Neubau sind Nebensache
Die
Podiumsdiskussion dreht sich von Anfang an lediglich um die Hintergründe der
Ditib- Gemeinde, um die Vorwürfe ein "Sprachrohr Erdogans" zu sein.
Die Pläne für den Neubau wurden bisher nur nebensächlich in vereinzelten Fragen
und Antworten erwähnt, aber nicht wirklich hinterfragt.
20.27
Uhr: "Wird die Gleichberechtigung in der neuen Moschee Platz haben?"
Die
nächste Frage lässt ebenfalls wieder viele Stimmen laut werden: Eine Bürgerin
fragt, ob in der neuen Moschee auch Gleichberechtigung - und damit auch im
"modernem Islam" - Platz haben wird? Die Antwort von Derya Sahan ist
für viele laut gewordene Bürger unbefriedigend. Weitere Bürger verlassen den
Raum.
20.15
Uhr: "Das ist Erdogan-Propaganda" - die Stimmen werden laut
Die
erste Frage ist noch nicht mal richtig beantwortet, da eskaliert es schon.
Keiner lässt den anderen ausreden, die ersten - auch Politiker wie Parsa Mavi -
verlassen schon den Raum. Vereinzelt kommt Gelächter aus dem Publikum.
20.12
Uhr: Die ersten Fragen werden gestellt
Die
ersten Bürger äußern Bedenken an der Ditib, vor allem an der Politik in der
Türkei und das Verhältnis zu Erdogan, und wollen wissen, warum die Ditib Karlsruhe
sich nicht davon lossagt und einen eigenen Verein gründet: "Demokratische
Rechte kann man nicht verkaufen", so der Bürger. Schon bei der ersten
Frage kocht aber die Stimmung hoch, Leute rufen aus dem Publikum und lassen die
Redner die Fragen nicht beantworten.
Podiumsdiskussion bei der Bürgerveranstaltung |
Bild: ka-news/juw/anb
20
Uhr: So soll die Moschee aussehen - die Diskussionsrunde beginnt
Derya
Sahan stellt für die Bürger die Pläne vor, wie die neue Moschee in der
Karlsruher Oststadt aussehen soll. Auch wer das Projekt finanziert, wird
gesagt. Die Ditib selbst möchte für das 6 Millionen-Projekt aufkommen,
finanziert durch Spenden. "Viele Mitglieder wollen aber auch Material und
Arbeitskraft spenden. Etwa zwei Jahre soll die Bauphase dann dauern", so
Sahan weiter.
So soll die neue Moschee in der Käppelestraße aussehen. | Bild: ka-news/juw/anb
So soll die neue Moschee in der Käppelestraße aussehen. | Bild: ka-news/juw/anb
19.50
Uhr: Überall fehlt Platz im Gemeindezentrum
Das
Angebot der Ditib-Gemeinde ist sehr vielfältig: Deutschkurse, Workshops für
Jugendliche, gemeinsames Kochen - für jeden ist hier etwas dabei. "Doch
gerade zum Freitagsgebet reicht der Platz nicht aus, dann beten die Leute vor
dem Gebetsraum oder im Sommer sogar draußen. Wir brauchen dringend mehr
Platz", so Derya Sahan. Nicht nur die religiösen Räume sind zu klein, auch
der Gemeinschaftsraum oder die Teeküche, sie platzen oft aus allen Nähten.
"Der Neubau ist unumgänglich!"
Islamwissenschaftlerin Derya Sahan stellt die Ditib-Gemeinde vor. | Bild: ka-news/juw/anb
Islamwissenschaftlerin Derya Sahan stellt die Ditib-Gemeinde vor. | Bild: ka-news/juw/anb
19.40
Uhr: "Wir Muslime sind Teil dieser Stadt"
Derya
Sahan von der Ditib-Gemeinde stellt das Leben in der Gemeinde vor. "Uns
gibt es hier seit 1984, zuerst mit einem kleinen Gebetsraum und seit 20 Jahren
sind wir hier in der Käppelestraße", sagt die junge Frau in ihrem Vortrag.
"Wir betreiben hier keine Politik und wir sind gegen jede Art von Gewalt
und verfolgen als Gemeinde religiöse, sportliche und wohltätige Zwecke!"
Die geht außerdem auch auf die Multikulti-Stadt Karlsruhe ein. "140
Nationen leben hier in Frieden zusammen und wir verstehen uns als Teil der
Stadt, als Bürger der Stadt!"
19.30
Uhr: Religionsfreiheit wird in Karlsruhe großgeschrieben
"Wir
müssen uns hier auf das Grundgesetz berufen und wir als Stadt müssen dann den
Antrag der Ditib prüfen", sagt Michael Obert. Er beruft sich auf das Recht
der Religionsfreiheit und - ausübung in Deutschland.
19.25
Uhr: Eine Moschee dürfte im Gewerbegebiet stehen
Michael
Obert, Kind der Oststadt und Bau-Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, hat zuerst
das Wort mit seinem Vortrag. "Baurechtlich müssen wir zwei Ebenen
unterscheiden, das eine ist das Bauplanungsrecht, das heißt welche Art von
Nutzung ist überhaupt möglich", sagt Obert. Da das Gelände in der Käppelestraße
aber ein Gewerbegebiet ist, ist die Sachlage nicht ganz einfach, so der
Bürgermeister.
Doch
religiöse Nutzung ist in Gebäuden erlaubt. Bauwerke in einem Gewerbegebiet sind
dann zulässig, wenn sie sich in die Umgebung einfügen. Und die Moschee wäre es,
denn es ist kein Wohngebäude, erläutert Obert. "Vier Minarette wären hier
nicht möglich, aber eines würde gehen", so Michael Obert weiter.
Michael Obert bei seinem Vortrag in der DITIB. | Bild: ka-news/juw/anb
Michael Obert bei seinem Vortrag in der DITIB. | Bild: ka-news/juw/anb
19.15
Uhr: "Die Moschee ist für alle"
Lütfü
Azal, Vorsitzender der Türkisch Islamischen Gemeinde zu Karlsruhe, begrüßt als
Hausherr in der Moschee die Bürger. "Es soll eine Moschee für Karlsruhe
und die Oststadt werden. Seit Beginn des Projekts versuchen wir mit allen
Beteiligten immer transparent und offen zu sein!"
Offen
geht es heute Abend in jedem Fall zu, denn auch die evangelische und die
katholische Kirche ist vertreten. "Wir begrüßen es, wenn auch muslimische
Gläubige ein passendes Haus haben, um ihre religiösen Feste feiern zu können.
Religionsfreiheit ist außerdem ein hohes Gut, das es zu schützen gilt",
sagt Erwin Schmidt, katholischer Pfarrer in Rintheim.
19.05 Uhr: Der Bürgerverein Oststadt findet einen Neubau sinnvoll
Jürgen
Scherle, Vorsitzender des Bürgervereins Oststadt, hat großes Verständnis für
den Neubau einer Moschee. "Die Moschee ist keine Moschee, sondern eine
umgebaute Lagerhalle!" Auch die Bürgerbeteiligung heute Abend begrüßt er
sehr. "In gesellschaftlichem Rahmen muss man das diskutieren können",
so Scherle. Er kann die Ängste in Zeiten des Terror jedoch auch verstehen.
"Doch ich bitte Sie zu bedenken, dass es hier um eine islamische
Gemeinschaft geht, die seit drei Generationen hier in der Oststadt ihren
Glauben in Frieden praktiziert!"
18.55
Uhr: Politik und Kirchenverbände sind auch vertreten
Ein
paar Vertreter der Karlsruher Parteien sind ebenfalls da und wollen sich
informieren, wie es um den Planungsfortschritt bestellt ist. Der Saal ist
mittlerweile voll, nur noch am Rand gibt es Stehplätze für die zahlreichen
Bürger.
18.46
Uhr: Der Saal ist voll - Interesse der Bürger steigt
Inzwischen ist der Saal,
in dem die Bürger informiert werden sollen, gefüllt. Die ersten Entwürfe für
den Neubau der Moschee in Karlsruhe hängen bei der Info-Veranstaltung aus.
Bau-Bürgermeister Michael Obert wird nach Angaben des Bürgervereins Oststadt im
Laufe des Abends genaue Infos zum Neubau geben. Moschee Neubau Infoveranstaltung 18.01.2018 Pressestimmen BNN
Badische
Neueste Nachrichten | Karlsruhe | SÜDWESTECHO | 19.01.2018
Ditib verspricht "Offenheit und Transparenz"
Bei Informationsabend zum Moscheeprojekt in Karlsruhe gibt es
Bekenntnisse
– aber auch viele kritische Stimmen
Foto: DITIB Landesreligionsgemeinschaft Baden
DIE NEUE ZENTRALMOSCHEE von Ditib in der Karlsruher Oststadt
könnte, wenn es nach
den Vorstellungen der Gemeinde geht, so aussehen, der Bauantrag
ist allerdings noch nicht
eingereicht.
Neubau soll bisherige Moschee ersetzen
Vom Redaktionsmitglied Theo Westermann (BNN)
Karlsruhe. „Ditib-Zentralmoschee“ ist
ein großes Wort – bisher ist sie in einem alten, wenig ansehnlichen
Fabrikgebäude untergebracht. Doch dies soll sich ändern. Das bisherige Gebäude
in der Käppelestraße 3 ist der islamisch-türkischen Gemeinde längst zu klein geworden.
Nun soll innerhalb von zwei Jahren ein Gebäude errichtet werden, das über eine 17
Meter hohe Kuppel und ein 35 Meter hohes Minarett verfügt. Das Thema bewegt in Karlsruhe
die Öffentlichkeit. Der Bürgerverein Oststadt, eine Bürgerinitiative und der Trägerverein
der Ditib-Zentralmoschee gingen nun am Donnerstagabend mit den Plänen an die
Öffentlichkeit. 250 Bürger wollten sie sehen, der Saal war brechend voll, die
Emotionen förmlich mit Händen greifbar. Auch natürlich beim Hausherren Ditib,
der auf die Kommunalpolitik hofft und gerade den Bauantrag vorbereitet. „Der
Neubau ist unumgänglich, um den Muslimen eine würdige Heimat zu bieten,“ sagte
zu Beginn Lütfü Azal, Vorsitzender der Moscheegemeinde. Er verweist wie nach
ihm andere Redner aus dem Umfeld der Gemeinde auf die Verwurzelung in
Karlsruhe, auf die Respektierung von Menschenrechten und Gesetzen und
verspricht „Offenheit und Transparenz“.
Die Islamwissenschaftlerin
Derya Sahan stellt das Bauprojekt mit seinen Gebetssälen und Nebenräumen vor,
betont die Funktion einer neuen Moschee als Gemeindezentrum, und – ausdrücklich
– „wir betreiben hier keine Politik“. Denn dies steht natürlich im Raum: Die
Rolle von Ditib wird heute anders bewertet als vor Jahren. Und genau daran
entzündet sich auch Kritik vieler Fragesteller, unter die sich auch Aktivisten
einer betont islamkritischen bundesweiten Gruppierung namens „Pax Europa“
gemischt haben. Doch sie sind nur ein Ausschnitt kritischer Stimmen. Karlsruher
fragen, ob es wirklich ein Minarett sein müsse, fragen nach der Unabhängigkeit
vom Regime Erdogan, auch nach der Rolle der Frau im Islam. Auf dem Podium mahnt
die evangelische Pfarrerin Ulrike Krumm zu Offenheit und Dialog, als die Töne
allzu scharf werden.
Foto: Jodo
WIRBT FÜR
DAS PROJEKT: Lütfü Azal, Vorsitzender der Moscheegemeinde, betont die
Notwendigkeit.
Kommentar vom Redaktionsmitglied Theo Westermann (BNN) in der Samstagsausgabe Lokales 20.01.2018
Absolute Offenheit
Es ist zwar nicht der Hauptaspekt der Moscheedebatte, aber dass der Bürgerverein Oststadt zusammen mit einer anderen Oststadtinitiative sich des Themas angenommen hat und zusammen mit Ditib eine Infoveranstaltung wie nun am Donnerstagabend auf die Beine gestellt hat, ist nicht genug zu loben.Das ist inderTat die unersetzliche Funktion eines Bürgervereins: Debatten im Stadtteil aufgreifen und da agieren, wo eine Verwaltung nicht agieren kann – oder will. Die Debatte um den Neubau einer Ditib-Moschee hat viele Ebenen und sie löst Emotionen aus. Alleine mit dem Baurecht, auf das Baubürgermeister Michael Obert verweist, begegnet man diesen nicht in adäquater Weise. Die erste Ebene ist die klare Erkenntnis, dass der islamisch-türkischen Gemeinde der Bau einer Moschee nicht zu verweigern ist. Sie ist bereits dort ansässig, die bisherige Moschee, eine alte Fabrikhalle, reicht nicht mehr aus, die Gemeinde ist seit Jahrzehnten in Karlsruhe verwurzelt. Doch nun kommt die nächste Ebene ins Spiel: Einst war die türkische Religionsbehörde, deren Vertretung Ditib in Deutschland ist, Garant für die säkular ausgerichtete moderne Türkei. Dies hat sich völlig gewandelt, heute gilt Ditib als langer Arm des autoritärislamischen Regimes Erdogans. Mit Recht schauen die Politik und viele Bundesländer höchst kritisch auf die Rolle von Ditib, übrigens tun dies auch türkischstämmige Mitbürger. Für das, was sich in der Türkei geändert hat, können die Aktiven der hiesigen Moscheegemeinde nichts. Sie müssen sich aber dieser kritischen Bewertung stellen, denn die Gemeinde ist Teil des Ditib-Dachverbandes. Die Verantwortlichen der Moscheegemeinde haben Offenheit in dieser Debatte versprochen, dies haben sie am Donnerstagabend eingelöst. Auch wenn sie sichtbar überrascht waren vom Ausmaß der Skepsis, die ihren Planungen entgegenschlug. Ein Teil des Gegenwinds kam in der Tat von (auswärtigen) Aktiven einer Gruppierung „Pax Europa“ und wirkte arg auswendig gelernt. Doch es wurde auch viel Kritik von Karlsruher Bürgern geäußert und spürbar. Die Rolle Ditibs, die Rolle der Frau im Islam, die Sorge vor Parallelwelten in dem geplanten Gemeindezentrum, die Skepsis gegenüber einem 35 Meter hohen Minarett in der Oststadt: Wenn Politiker demokratischer Parteien diese Stimmen aufgreifen und thematisieren, auch eigene Skepsis empfinden und äußern, dann sollte man dies nicht als Populismus diffamieren. Das nennt man schlicht und einfach Demokratie. Der weitere Weg kann nur in absoluter Offenheit geschehen. Dafür war der Donnerstagabend schon mal ein gutes Zeichen.
Theo Westermann
Es ist zwar nicht der Hauptaspekt der Moscheedebatte, aber dass der Bürgerverein Oststadt zusammen mit einer anderen Oststadtinitiative sich des Themas angenommen hat und zusammen mit Ditib eine Infoveranstaltung wie nun am Donnerstagabend auf die Beine gestellt hat, ist nicht genug zu loben.Das ist inderTat die unersetzliche Funktion eines Bürgervereins: Debatten im Stadtteil aufgreifen und da agieren, wo eine Verwaltung nicht agieren kann – oder will. Die Debatte um den Neubau einer Ditib-Moschee hat viele Ebenen und sie löst Emotionen aus. Alleine mit dem Baurecht, auf das Baubürgermeister Michael Obert verweist, begegnet man diesen nicht in adäquater Weise. Die erste Ebene ist die klare Erkenntnis, dass der islamisch-türkischen Gemeinde der Bau einer Moschee nicht zu verweigern ist. Sie ist bereits dort ansässig, die bisherige Moschee, eine alte Fabrikhalle, reicht nicht mehr aus, die Gemeinde ist seit Jahrzehnten in Karlsruhe verwurzelt. Doch nun kommt die nächste Ebene ins Spiel: Einst war die türkische Religionsbehörde, deren Vertretung Ditib in Deutschland ist, Garant für die säkular ausgerichtete moderne Türkei. Dies hat sich völlig gewandelt, heute gilt Ditib als langer Arm des autoritärislamischen Regimes Erdogans. Mit Recht schauen die Politik und viele Bundesländer höchst kritisch auf die Rolle von Ditib, übrigens tun dies auch türkischstämmige Mitbürger. Für das, was sich in der Türkei geändert hat, können die Aktiven der hiesigen Moscheegemeinde nichts. Sie müssen sich aber dieser kritischen Bewertung stellen, denn die Gemeinde ist Teil des Ditib-Dachverbandes. Die Verantwortlichen der Moscheegemeinde haben Offenheit in dieser Debatte versprochen, dies haben sie am Donnerstagabend eingelöst. Auch wenn sie sichtbar überrascht waren vom Ausmaß der Skepsis, die ihren Planungen entgegenschlug. Ein Teil des Gegenwinds kam in der Tat von (auswärtigen) Aktiven einer Gruppierung „Pax Europa“ und wirkte arg auswendig gelernt. Doch es wurde auch viel Kritik von Karlsruher Bürgern geäußert und spürbar. Die Rolle Ditibs, die Rolle der Frau im Islam, die Sorge vor Parallelwelten in dem geplanten Gemeindezentrum, die Skepsis gegenüber einem 35 Meter hohen Minarett in der Oststadt: Wenn Politiker demokratischer Parteien diese Stimmen aufgreifen und thematisieren, auch eigene Skepsis empfinden und äußern, dann sollte man dies nicht als Populismus diffamieren. Das nennt man schlicht und einfach Demokratie. Der weitere Weg kann nur in absoluter Offenheit geschehen. Dafür war der Donnerstagabend schon mal ein gutes Zeichen.
Theo Westermann
Mittwoch, 10. Januar 2018
Moschee Neubau Infoabend in der alten Moschee DO 18.01.2018 19 Uhr
Der Bürgerverein Oststadt und Oststadt-Nachbarschaft veranstaltet eine
Bürgerinformation zum Neubau der Moschee
am 18. Januar 2018 um 19 Uhr in der alten Moschee Käppelestraße 3
Die türkisch-islamische Gemeinde DITIB stellt ihr Projekt vor und beantwortet Fragen der Bürger.
Die Veranstaltung wurde von 250 - 300 interessierten Bürgern besucht.
Hier der Beitrag des SWR.
Meine eigene (Cornelius Berkmann) Meinung zu den Diskussionen um den Moschee-Neubau:
Der Bürgerverein Oststadt und die Oststadt Nachbarschaft haben in den Räumen der bisherigen Moschee eingeladen, um die Bürger zu informieren und mit einzubeziehen in die Planungen der neuen Moschee. Eingeladen waren auch Vertreter der Stadt, so auch der Baubürgermeister Obert. Der Standort der Moschee in der Käppelestraße ist in einem Gewerbegebiet zwischen Einkaufsmärkten, Fitnesszentren, ENBW, Verkehrsbetriebe, ... .
Das Gelände gehört der türkischen Moscheegemeinde. In einem Gewerbegebiet können die Gebäude frei gestaltet werden. Dieses Recht gilt natürlich auch für die Moschee.
Die bisherige Moschee ist in der Lagerhalle einer ehemaligen Fabrik. Die geplante Moschee zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass mit viel Glas gebaut wird, um damit auch Offenheit nach außen anzubieten. Sie hat ein Minaret, von dem aber kein Muezzin-Ruf ertönt. Das als die Grundfakten, und das sollte und wollte die Informationsveranstaltung darstellen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Schon im Vorfeld der Veranstaltung wurde unter anderem durch Leserbriefe an den Bürgerverein deutlich, dass es schwierig werden wird, dieses Informationsziel zu erreichen, da die Tendenz dahin ging, die Lage in der Türkei, die Staatsnähe der Religionsbehörde Ditib, den Islam an sich zu thematisieren, um die Moschee abzulehnen. Wenn man sich den Live-Ticker von KA-News anschaut, kann man verfolgen, dass die meisten gar nicht an Gesprächen und Diskussionen interessiert waren, sondern durch die Fragestellungen nur vorgefertigte Meinungen bestätigt haben wollten.
In den Leserbriefen, die danach in den BNN veröffentlicht wurden, ist es dann genauso, die Tendenz ist Ablehnung aufgrund des Systems dahinter. Das die muslimischen Mitbürger schon sehr lange hier unauffällig wohnen, dass es eine Moscheegemeinde mit Moschee (in der Lagerhalle) bereits gibt, wird dabei wohl ausgeblendet.
Damit das ganze mal ganz nüchtern und sachlich betrachtet wird, habe ich mich entschlossen, als Gegengewicht ebenfalls einen Leserbrief zu schreiben. Die BNN haben als Überschrift zu diesem Leserbrief einen Teilsatz von mir zitiert "Wenig zielführend". Schöner, weil nach vorne gerichtet, hätte ich ein anderes Zitat "Kein Grund zur Aufregung" als Überschrift gefunden.
Leserbrief an Bürgerverein und BNN:
Post:
Moschee Neubau Infoabend in der alten Moschee DO 18.01.2018 19 Uhr
Hier der Beitrag des SWR.
Meine eigene (Cornelius Berkmann) Meinung zu den Diskussionen um den Moschee-Neubau:
Der Bürgerverein Oststadt und die Oststadt Nachbarschaft haben in den Räumen der bisherigen Moschee eingeladen, um die Bürger zu informieren und mit einzubeziehen in die Planungen der neuen Moschee. Eingeladen waren auch Vertreter der Stadt, so auch der Baubürgermeister Obert. Der Standort der Moschee in der Käppelestraße ist in einem Gewerbegebiet zwischen Einkaufsmärkten, Fitnesszentren, ENBW, Verkehrsbetriebe, ... .
Das Gelände gehört der türkischen Moscheegemeinde. In einem Gewerbegebiet können die Gebäude frei gestaltet werden. Dieses Recht gilt natürlich auch für die Moschee.
Die bisherige Moschee ist in der Lagerhalle einer ehemaligen Fabrik. Die geplante Moschee zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass mit viel Glas gebaut wird, um damit auch Offenheit nach außen anzubieten. Sie hat ein Minaret, von dem aber kein Muezzin-Ruf ertönt. Das als die Grundfakten, und das sollte und wollte die Informationsveranstaltung darstellen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Schon im Vorfeld der Veranstaltung wurde unter anderem durch Leserbriefe an den Bürgerverein deutlich, dass es schwierig werden wird, dieses Informationsziel zu erreichen, da die Tendenz dahin ging, die Lage in der Türkei, die Staatsnähe der Religionsbehörde Ditib, den Islam an sich zu thematisieren, um die Moschee abzulehnen. Wenn man sich den Live-Ticker von KA-News anschaut, kann man verfolgen, dass die meisten gar nicht an Gesprächen und Diskussionen interessiert waren, sondern durch die Fragestellungen nur vorgefertigte Meinungen bestätigt haben wollten.
In den Leserbriefen, die danach in den BNN veröffentlicht wurden, ist es dann genauso, die Tendenz ist Ablehnung aufgrund des Systems dahinter. Das die muslimischen Mitbürger schon sehr lange hier unauffällig wohnen, dass es eine Moscheegemeinde mit Moschee (in der Lagerhalle) bereits gibt, wird dabei wohl ausgeblendet.
Damit das ganze mal ganz nüchtern und sachlich betrachtet wird, habe ich mich entschlossen, als Gegengewicht ebenfalls einen Leserbrief zu schreiben. Die BNN haben als Überschrift zu diesem Leserbrief einen Teilsatz von mir zitiert "Wenig zielführend". Schöner, weil nach vorne gerichtet, hätte ich ein anderes Zitat "Kein Grund zur Aufregung" als Überschrift gefunden.
Leserbrief an Bürgerverein und BNN:
Seit
sehr vielen Jahren gibt es in der Oststadt im Gewerbegebiet zwischen
Einkaufsmärkten und Fitnessinstituten eine Moschee. Seit vielen Jahren ist auch
das türkische Konsulat in der Oststadt. Wenn jetzt die Moschee in der
ehemaligen Fabrikhalle durch eine Moschee ersetzt wird, die dem Stand der
Technik entspricht und dann auch aussieht wie eine Moschee, ändert sich de
facto überhaupt nichts an den bestehenden Verhältnissen. Die
Informationsveranstaltung des Bürgervereins Oststadt und der Oststadt
Nachbarschaft in den Räumen der bisherigen Moschee der Gemeinde als
Informationsgeber war deshalb auch keine Veranstaltung zur politischen Lage und
Einflussnahme der Türkei über die Ditib als Trägerverein bei uns. Es war auch
keine Veranstaltung über den Islam und den Abweichungen zu unserem
Werteverständnis. Denn es ging nicht um die große Politik sondern um nicht mehr
und nicht weniger um die Oststadt in Deutschland hier in unserer Nachbarschaft.
Sehr
viel im Islam ist bekanntermaßen nicht verhandelbar, da es grundsätzlich zum
System gehört. Genauso wie ja auch die Grundlagen unserer Kultur, unseren Wertekanons
nicht verhandelbar sind. Wenn man jetzt in Diskussionen dann nur noch diese
kritische Positionen vorbringt, wo man genau weiss, dass die andere Seite genauso
antwortet, wie man es erwartet, weil sie es gar nicht anders kann, dann ist das
wenig zielführend, weil man gar nicht an einer Antwort interessiert ist,
sondern nur eine Bestätigung von etwas will, was man sowieso weiß. Man erreicht
keine wirkliche Diskussion, wenn man den Gegner in eine Verteidigungsposition
drängt. Entscheidend ist das Zusammenleben mit den türkischen Mitbürgern. Und
das funktioniert hier in der Oststadt eigentlich gut und unauffällig. Solange
nicht gegen unsere Gesetze verstoßen wird, ist es ok. Eigenheiten des Islam, auch
wenn sie unserem Verständnis widersprechen, betreffen ja nur die Bürger der
Moscheegemeinden. Sie haben auf unser Leben, unsere Kultur keinen Einfluss,
wenn wir selbstbewusst uns ebenso unserer Kultur bewusst sind und unsere Werte
leben. Das ist die Grundlage eines Umgangs auf Augenhöhe miteinander. Wo man
ganz cool akzeptieren kann, dass andere auch anders sind. Und dann braucht man
auch vor nichts Angst zu haben.
Und
wie gesagt, durch den Neubau einer bereits vorhandenen Moschee ändert sich
überhaupt nichts an den Fakten in der Oststadt. Warum also all die Aufregung?
Post:
Moschee Neubau Infoabend in der alten Moschee DO 18.01.2018 19 Uhr
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