Mittwoch, 24. Januar 2018

Oststadt-Picknick MI 24.01.18 17 Uhr im Seltenschräg Tullastr. 82

Oststadt-Picknick MI 24.01.18 17 Uhr im Seltenschräg Tullastr. 82
Die Oststadt Nachbarschaft lädt wieder ein zum Nachbarschafts-Picknick. Es ist schön, wenn was zum Picknicken mitgebracht wird. Aber alle sind auch so willkommen. Im Vordergrund stehen die gemeinsamen Unterhaltungen und das einander Kennenlernen. Denn das Motto lautet: Wieviele Deiner Nachbarn kennst Du? Wieviele Nachbarn kennen Dich?

Donnerstag, 18. Januar 2018

Moschee Neubau Infoveranstaltung 18.01.2018 KA-NEWS

KA-NEWS    Zur Veranstaltung

18.01.2018 Julia Wessinger Anya Barros


21.30 Uhr: Die letzten Fragen werden von den Teilnehmern der Podiumsrunde beantwortet.

ka-news beendet den Live-Ticker.



21.22 Uhr: Ein Gebäude für alles

"Wir sind gezwungen, auf kleinem Raum alles unterzubringen: Gebetsräume, Gemeinschaftsräume und alles", heißt es von Omer Erdönmez auf dem Podium. Der Platzmangel ist das größte Argument für den Neubau der Moschee. Über 6 Millionen Euro soll der Bau kosten, finanziert durch Spenden von den Mitgliedern. Zwei Jahre lang soll gebaut werden. "Wir hoffen, dass wir in diesem Sommer mit den Arbeiten anfangen können!"



21.15 Uhr: Die Fragerunde neigt sich dem Ende zu

Viele Fragen drehen sich um das Zusammenleben mit den Muslimen, doch auch zum Gemeindeleben und der Religionsausübung in der Moschee kommen langsam die ersten Fragen. "Der Religionsunterricht hier in der Moschee soll in Zukunft weiter ausgebaut werden, auf deutsch und auch auf türkisch, aber dazu fehlen uns die Mittel!" Viele Theologielehrer machen den Unterricht ehrenamtlich.



20.48 Uhr: "Politik hat in der Moschee nichts zu suchen"

"Ich finde es traurig, dass wir mit Erdogan-Anhängern in einen Topf geworfen werden, wir sind ein Gemeindezentrum und machen keine Politik", so Derya Sahan. Die Bürger vermengen die Fragerunde zum Neubau der Zentralmoschee in Karlsruhe mit der Politik, die in Ankara gemacht wird.



20.45 Uhr: Die Ersten werden beleidigend

Die fünfte Frage ist die gefürchtete Frage nach dem Bau eines Minaretts. Selbst die Podiumsteilnehmer wundern sich, warum dieser Teil einer Moschee die Gemüter so erregt. Auf die Gegenfrage, warum eine Kirche einen Turm habe, werden die ersten Bürger beleidigend. Eine friedliche Diskussion scheint heute nicht wirklich möglich.



20.36 Uhr: Pläne zum Moschee-Neubau sind Nebensache

Die Podiumsdiskussion dreht sich von Anfang an lediglich um die Hintergründe der Ditib- Gemeinde, um die Vorwürfe ein "Sprachrohr Erdogans" zu sein. Die Pläne für den Neubau wurden bisher nur nebensächlich in vereinzelten Fragen und Antworten erwähnt, aber nicht wirklich hinterfragt.



20.27 Uhr: "Wird die Gleichberechtigung in der neuen Moschee Platz haben?"

Die nächste Frage lässt ebenfalls wieder viele Stimmen laut werden: Eine Bürgerin fragt, ob in der neuen Moschee auch Gleichberechtigung - und damit auch im "modernem Islam" - Platz haben wird? Die Antwort von Derya Sahan ist für viele laut gewordene Bürger unbefriedigend. Weitere Bürger verlassen den Raum.



20.15 Uhr: "Das ist Erdogan-Propaganda" - die Stimmen werden laut

Die erste Frage ist noch nicht mal richtig beantwortet, da eskaliert es schon. Keiner lässt den anderen ausreden, die ersten - auch Politiker wie Parsa Mavi - verlassen schon den Raum. Vereinzelt kommt Gelächter aus dem Publikum.



20.12 Uhr: Die ersten Fragen werden gestellt

Die ersten Bürger äußern Bedenken an der Ditib, vor allem an der Politik in der Türkei und das Verhältnis zu Erdogan, und wollen wissen, warum die Ditib Karlsruhe sich nicht davon lossagt und einen eigenen Verein gründet: "Demokratische Rechte kann man nicht verkaufen", so der Bürger. Schon bei der ersten Frage kocht aber die Stimmung hoch, Leute rufen aus dem Publikum und lassen die Redner die Fragen nicht beantworten.
Podiumsdiskussion bei der Bürgerveranstaltung | Bild: ka-news/juw/anb

20 Uhr: So soll die Moschee aussehen - die Diskussionsrunde beginnt

Derya Sahan stellt für die Bürger die Pläne vor, wie die neue Moschee in der Karlsruher Oststadt aussehen soll. Auch wer das Projekt finanziert, wird gesagt. Die Ditib selbst möchte für das 6 Millionen-Projekt aufkommen, finanziert durch Spenden. "Viele Mitglieder wollen aber auch Material und Arbeitskraft spenden. Etwa zwei Jahre soll die Bauphase dann dauern", so Sahan weiter.
So soll die neue Moschee in der Käppelestraße aussehen. | Bild: ka-news/juw/anb

19.50 Uhr: Überall fehlt Platz im Gemeindezentrum

Das Angebot der Ditib-Gemeinde ist sehr vielfältig: Deutschkurse, Workshops für Jugendliche, gemeinsames Kochen - für jeden ist hier etwas dabei. "Doch gerade zum Freitagsgebet reicht der Platz nicht aus, dann beten die Leute vor dem Gebetsraum oder im Sommer sogar draußen. Wir brauchen dringend mehr Platz", so Derya Sahan. Nicht nur die religiösen Räume sind zu klein, auch der Gemeinschaftsraum oder die Teeküche, sie platzen oft aus allen Nähten. "Der Neubau ist unumgänglich!"
Islamwissenschaftlerin Derya Sahan stellt die Ditib-Gemeinde vor. | Bild: ka-news/juw/anb

19.40 Uhr: "Wir Muslime sind Teil dieser Stadt"

Derya Sahan von der Ditib-Gemeinde stellt das Leben in der Gemeinde vor. "Uns gibt es hier seit 1984, zuerst mit einem kleinen Gebetsraum und seit 20 Jahren sind wir hier in der Käppelestraße", sagt die junge Frau in ihrem Vortrag. "Wir betreiben hier keine Politik und wir sind gegen jede Art von Gewalt und verfolgen als Gemeinde religiöse, sportliche und wohltätige Zwecke!" Die geht außerdem auch auf die Multikulti-Stadt Karlsruhe ein. "140 Nationen leben hier in Frieden zusammen und wir verstehen uns als Teil der Stadt, als Bürger der Stadt!"



19.30 Uhr: Religionsfreiheit wird in Karlsruhe großgeschrieben

"Wir müssen uns hier auf das Grundgesetz berufen und wir als Stadt müssen dann den Antrag der Ditib prüfen", sagt Michael Obert. Er beruft sich auf das Recht der Religionsfreiheit und - ausübung in Deutschland.



19.25 Uhr: Eine Moschee dürfte im Gewerbegebiet stehen

Michael Obert, Kind der Oststadt und Bau-Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, hat zuerst das Wort mit seinem Vortrag. "Baurechtlich müssen wir zwei Ebenen unterscheiden, das eine ist das Bauplanungsrecht, das heißt welche Art von Nutzung ist überhaupt möglich", sagt Obert. Da das Gelände in der Käppelestraße aber ein Gewerbegebiet ist, ist die Sachlage nicht ganz einfach, so der Bürgermeister.

Doch religiöse Nutzung ist in Gebäuden erlaubt. Bauwerke in einem Gewerbegebiet sind dann zulässig, wenn sie sich in die Umgebung einfügen. Und die Moschee wäre es, denn es ist kein Wohngebäude, erläutert Obert. "Vier Minarette wären hier nicht möglich, aber eines würde gehen", so Michael Obert weiter.
Michael Obert bei seinem Vortrag in der DITIB. | Bild: ka-news/juw/anb

19.15 Uhr: "Die Moschee ist für alle"

Lütfü Azal, Vorsitzender der Türkisch Islamischen Gemeinde zu Karlsruhe, begrüßt als Hausherr in der Moschee die Bürger. "Es soll eine Moschee für Karlsruhe und die Oststadt werden. Seit Beginn des Projekts versuchen wir mit allen Beteiligten immer transparent und offen zu sein!"

Offen geht es heute Abend in jedem Fall zu, denn auch die evangelische und die katholische Kirche ist vertreten. "Wir begrüßen es, wenn auch muslimische Gläubige ein passendes Haus haben, um ihre religiösen Feste feiern zu können. Religionsfreiheit ist außerdem ein hohes Gut, das es zu schützen gilt", sagt Erwin Schmidt, katholischer Pfarrer in Rintheim.


19.05 Uhr: Der Bürgerverein Oststadt findet einen Neubau sinnvoll

Jürgen Scherle, Vorsitzender des Bürgervereins Oststadt, hat großes Verständnis für den Neubau einer Moschee. "Die Moschee ist keine Moschee, sondern eine umgebaute Lagerhalle!" Auch die Bürgerbeteiligung heute Abend begrüßt er sehr. "In gesellschaftlichem Rahmen muss man das diskutieren können", so Scherle. Er kann die Ängste in Zeiten des Terror jedoch auch verstehen. "Doch ich bitte Sie zu bedenken, dass es hier um eine islamische Gemeinschaft geht, die seit drei Generationen hier in der Oststadt ihren Glauben in Frieden praktiziert!"



18.55 Uhr: Politik und Kirchenverbände sind auch vertreten

Ein paar Vertreter der Karlsruher Parteien sind ebenfalls da und wollen sich informieren, wie es um den Planungsfortschritt bestellt ist. Der Saal ist mittlerweile voll, nur noch am Rand gibt es Stehplätze für die zahlreichen Bürger.



18.46 Uhr: Der Saal ist voll - Interesse der Bürger steigt
Inzwischen ist der Saal, in dem die Bürger informiert werden sollen, gefüllt. Die ersten Entwürfe für den Neubau der Moschee in Karlsruhe hängen bei der Info-Veranstaltung aus. Bau-Bürgermeister Michael Obert wird nach Angaben des Bürgervereins Oststadt im Laufe des Abends genaue Infos zum Neubau geben.

Moschee Neubau Infoveranstaltung 18.01.2018 Pressestimmen BNN




Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | SÜDWESTECHO | 19.01.2018



Ditib verspricht "Offenheit und Transparenz"

Bei Informationsabend zum Moscheeprojekt in Karlsruhe gibt es Bekenntnisse

– aber auch viele kritische Stimmen



Foto: DITIB Landesreligionsgemeinschaft Baden

DIE NEUE ZENTRALMOSCHEE von Ditib in der Karlsruher Oststadt könnte, wenn es nach

den Vorstellungen der Gemeinde geht, so aussehen, der Bauantrag ist allerdings noch nicht

eingereicht.



Neubau soll bisherige Moschee ersetzen

Vom Redaktionsmitglied Theo Westermann (BNN)



Karlsruhe. „Ditib-Zentralmoschee“ ist ein großes Wort – bisher ist sie in einem alten, wenig ansehnlichen Fabrikgebäude untergebracht. Doch dies soll sich ändern. Das bisherige Gebäude in der Käppelestraße 3 ist der islamisch-türkischen Gemeinde längst zu klein geworden. Nun soll innerhalb von zwei Jahren ein Gebäude errichtet werden, das über eine 17 Meter hohe Kuppel und ein 35 Meter hohes Minarett verfügt. Das Thema bewegt in Karlsruhe die Öffentlichkeit. Der Bürgerverein Oststadt, eine Bürgerinitiative und der Trägerverein der Ditib-Zentralmoschee gingen nun am Donnerstagabend mit den Plänen an die Öffentlichkeit. 250 Bürger wollten sie sehen, der Saal war brechend voll, die Emotionen förmlich mit Händen greifbar. Auch natürlich beim Hausherren Ditib, der auf die Kommunalpolitik hofft und gerade den Bauantrag vorbereitet. „Der Neubau ist unumgänglich, um den Muslimen eine würdige Heimat zu bieten,“ sagte zu Beginn Lütfü Azal, Vorsitzender der Moscheegemeinde. Er verweist wie nach ihm andere Redner aus dem Umfeld der Gemeinde auf die Verwurzelung in Karlsruhe, auf die Respektierung von Menschenrechten und Gesetzen und verspricht „Offenheit und Transparenz“.

Die Islamwissenschaftlerin Derya Sahan stellt das Bauprojekt mit seinen Gebetssälen und Nebenräumen vor, betont die Funktion einer neuen Moschee als Gemeindezentrum, und – ausdrücklich – „wir betreiben hier keine Politik“. Denn dies steht natürlich im Raum: Die Rolle von Ditib wird heute anders bewertet als vor Jahren. Und genau daran entzündet sich auch Kritik vieler Fragesteller, unter die sich auch Aktivisten einer betont islamkritischen bundesweiten Gruppierung namens „Pax Europa“ gemischt haben. Doch sie sind nur ein Ausschnitt kritischer Stimmen. Karlsruher fragen, ob es wirklich ein Minarett sein müsse, fragen nach der Unabhängigkeit vom Regime Erdogan, auch nach der Rolle der Frau im Islam. Auf dem Podium mahnt die evangelische Pfarrerin Ulrike Krumm zu Offenheit und Dialog, als die Töne allzu scharf werden.

Foto: Jodo

WIRBT FÜR DAS PROJEKT: Lütfü Azal, Vorsitzender der Moscheegemeinde, betont die Notwendigkeit. 

Kommentar vom Redaktionsmitglied Theo Westermann (BNN) in der Samstagsausgabe Lokales 20.01.2018
Absolute Offenheit
Es ist zwar nicht der Hauptaspekt der Moscheedebatte, aber dass der Bürgerverein Oststadt zusammen mit einer anderen Oststadtinitiative sich des Themas angenommen hat und zusammen mit Ditib eine Infoveranstaltung wie nun am Donnerstagabend auf die Beine gestellt hat, ist nicht genug zu loben.Das ist inderTat die unersetzliche Funktion eines Bürgervereins: Debatten im Stadtteil aufgreifen und da agieren, wo eine Verwaltung nicht agieren kann – oder will. Die Debatte um den Neubau einer Ditib-Moschee hat viele Ebenen und sie löst Emotionen aus. Alleine mit dem Baurecht, auf das Baubürgermeister Michael Obert verweist, begegnet man diesen nicht in adäquater Weise. Die erste Ebene ist die klare Erkenntnis, dass der islamisch-türkischen Gemeinde der Bau einer Moschee nicht zu verweigern ist. Sie ist bereits dort ansässig, die bisherige Moschee, eine alte Fabrikhalle, reicht nicht mehr aus, die Gemeinde ist seit Jahrzehnten in Karlsruhe verwurzelt. Doch nun kommt die nächste Ebene ins Spiel: Einst war die türkische Religionsbehörde, deren Vertretung Ditib in Deutschland ist, Garant für die säkular ausgerichtete moderne Türkei. Dies hat sich völlig gewandelt, heute gilt Ditib als langer Arm des autoritärislamischen Regimes Erdogans. Mit Recht schauen die Politik und viele Bundesländer höchst kritisch auf die Rolle von Ditib, übrigens tun dies auch türkischstämmige Mitbürger. Für das, was sich in der Türkei geändert hat, können die Aktiven der hiesigen Moscheegemeinde nichts. Sie müssen sich aber dieser kritischen Bewertung stellen, denn die Gemeinde ist Teil des Ditib-Dachverbandes. Die Verantwortlichen der Moscheegemeinde haben Offenheit in dieser Debatte versprochen, dies haben sie am Donnerstagabend eingelöst. Auch wenn sie sichtbar überrascht waren vom Ausmaß der Skepsis, die ihren Planungen entgegenschlug. Ein Teil des Gegenwinds kam in der Tat von (auswärtigen) Aktiven einer Gruppierung „Pax Europa“ und wirkte arg auswendig gelernt. Doch es wurde auch viel Kritik von Karlsruher Bürgern geäußert und spürbar. Die Rolle Ditibs, die Rolle der Frau im Islam, die Sorge vor Parallelwelten in dem geplanten Gemeindezentrum, die Skepsis gegenüber einem 35 Meter hohen Minarett in der Oststadt: Wenn Politiker demokratischer Parteien diese Stimmen aufgreifen und thematisieren, auch eigene Skepsis empfinden und äußern, dann sollte man dies nicht als Populismus diffamieren. Das nennt man schlicht und einfach Demokratie. Der weitere Weg kann nur in absoluter Offenheit geschehen. Dafür war der Donnerstagabend schon mal ein gutes Zeichen.
Theo Westermann

Mittwoch, 10. Januar 2018

Moschee Neubau Infoabend in der alten Moschee DO 18.01.2018 19 Uhr

Der Bürgerverein Oststadt und Oststadt-Nachbarschaft veranstaltet eine
Bürgerinformation zum Neubau der Moschee
am 18. Januar 2018 um 19 Uhr in der alten Moschee Käppelestraße 3

Die türkisch-islamische Gemeinde DITIB stellt ihr Projekt vor und beantwortet Fragen der Bürger.

Die Veranstaltung wurde von 250 - 300 interessierten Bürgern besucht.
Hier der Beitrag des SWR.

Meine eigene (Cornelius Berkmann) Meinung zu den Diskussionen um den Moschee-Neubau:
Der Bürgerverein Oststadt und die Oststadt Nachbarschaft haben in den Räumen der bisherigen Moschee eingeladen, um die Bürger zu informieren und mit einzubeziehen in die Planungen der neuen Moschee. Eingeladen waren auch Vertreter der Stadt, so auch der Baubürgermeister Obert. Der Standort der Moschee in der Käppelestraße ist in einem Gewerbegebiet zwischen Einkaufsmärkten, Fitnesszentren, ENBW, Verkehrsbetriebe, ... .
Das Gelände gehört der türkischen Moscheegemeinde. In einem Gewerbegebiet können die Gebäude frei gestaltet werden. Dieses Recht gilt natürlich auch für die Moschee.
Die bisherige Moschee ist in der Lagerhalle einer ehemaligen Fabrik. Die geplante Moschee zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass mit viel Glas gebaut wird, um damit auch Offenheit nach außen anzubieten. Sie hat ein Minaret, von dem aber kein Muezzin-Ruf ertönt. Das als die Grundfakten, und das sollte und wollte die Informationsveranstaltung darstellen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Schon im Vorfeld der Veranstaltung wurde unter anderem durch Leserbriefe an den Bürgerverein deutlich, dass es schwierig werden wird, dieses Informationsziel zu erreichen, da die Tendenz dahin ging, die Lage in der Türkei, die Staatsnähe der Religionsbehörde Ditib, den Islam an sich zu thematisieren, um die Moschee abzulehnen. Wenn man sich den Live-Ticker von KA-News anschaut, kann man verfolgen, dass die meisten gar nicht an Gesprächen und Diskussionen interessiert waren, sondern durch die Fragestellungen nur vorgefertigte Meinungen bestätigt haben wollten.
In den Leserbriefen, die danach in den BNN veröffentlicht wurden, ist es dann genauso, die Tendenz ist Ablehnung aufgrund des Systems dahinter. Das die muslimischen Mitbürger schon sehr lange hier unauffällig wohnen, dass es eine Moscheegemeinde mit Moschee (in der Lagerhalle) bereits gibt, wird dabei wohl ausgeblendet.
Damit das ganze mal ganz nüchtern und sachlich betrachtet wird, habe ich mich entschlossen, als Gegengewicht ebenfalls einen Leserbrief zu schreiben. Die BNN haben als Überschrift zu diesem Leserbrief einen Teilsatz von mir zitiert "Wenig zielführend". Schöner, weil nach vorne gerichtet, hätte ich ein anderes Zitat "Kein Grund zur Aufregung" als Überschrift gefunden.

Leserbrief an Bürgerverein und BNN:

Seit sehr vielen Jahren gibt es in der Oststadt im Gewerbegebiet zwischen Einkaufsmärkten und Fitnessinstituten eine Moschee. Seit vielen Jahren ist auch das türkische Konsulat in der Oststadt. Wenn jetzt die Moschee in der ehemaligen Fabrikhalle durch eine Moschee ersetzt wird, die dem Stand der Technik entspricht und dann auch aussieht wie eine Moschee, ändert sich de facto überhaupt nichts an den bestehenden Verhältnissen. Die Informationsveranstaltung des Bürgervereins Oststadt und der Oststadt Nachbarschaft in den Räumen der bisherigen Moschee der Gemeinde als Informationsgeber war deshalb auch keine Veranstaltung zur politischen Lage und Einflussnahme der Türkei über die Ditib als Trägerverein bei uns. Es war auch keine Veranstaltung über den Islam und den Abweichungen zu unserem Werteverständnis. Denn es ging nicht um die große Politik sondern um nicht mehr und nicht weniger um die Oststadt in Deutschland hier in unserer Nachbarschaft.
Sehr viel im Islam ist bekanntermaßen nicht verhandelbar, da es grundsätzlich zum System gehört. Genauso wie ja auch die Grundlagen unserer Kultur, unseren Wertekanons nicht verhandelbar sind. Wenn man jetzt in Diskussionen dann nur noch diese kritische Positionen vorbringt, wo man genau weiss, dass die andere Seite genauso antwortet, wie man es erwartet, weil sie es gar nicht anders kann, dann ist das wenig zielführend, weil man gar nicht an einer Antwort interessiert ist, sondern nur eine Bestätigung von etwas will, was man sowieso weiß. Man erreicht keine wirkliche Diskussion, wenn man den Gegner in eine Verteidigungsposition drängt. Entscheidend ist das Zusammenleben mit den türkischen Mitbürgern. Und das funktioniert hier in der Oststadt eigentlich gut und unauffällig. Solange nicht gegen unsere Gesetze verstoßen wird, ist es ok. Eigenheiten des Islam, auch wenn sie unserem Verständnis widersprechen, betreffen ja nur die Bürger der Moscheegemeinden. Sie haben auf unser Leben, unsere Kultur keinen Einfluss, wenn wir selbstbewusst uns ebenso unserer Kultur bewusst sind und unsere Werte leben. Das ist die Grundlage eines Umgangs auf Augenhöhe miteinander. Wo man ganz cool akzeptieren kann, dass andere auch anders sind. Und dann braucht man auch vor nichts Angst zu haben.
Und wie gesagt, durch den Neubau einer bereits vorhandenen Moschee ändert sich überhaupt nichts an den Fakten in der Oststadt. Warum also all die Aufregung?


Post:
Moschee Neubau Infoabend in der alten Moschee DO 18.01.2018 19 Uhr