Quartier Zukunft #ZUKUNFTANZETTELN

Wir wagen es: Wir haben uns am 12.06.2016 für das Experiment beworben !!!!
Hier der Bewerbungstext der Projektgruppe. Und unser Team hat mit seinem ausgefeilten Vorschlag gewonnen. Herzlichen Glückwunsch :-):


Hier ein Auszug aus der email vom Mittwoch 22.06.2016:



Betreff: Herzlichen Glückwunsch "dein NachhaltigkeitsExperiment" wurde ausgewählt!



Liebe Heidi, lieber Jürgen, lieber Riko und alle weiteren Beteiligten des „Oststadt-Treffs“,



Herzlichen Glückwunsch! Euer NachhaltigkeitsExperiment wurde von der Jury ausgewählt und wird mit 2.000 € gefördert!



Im Laufe des Tages werdet Ihr, zusammen mit den anderen ausgewählten Experimenten, auch als Gewinner auf unserer Homepage (http://quartierzukunft.de/) veröffentlicht.

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Und bitte haltet Euch Montag, den 04.07 ab 18 Uhr frei, da findet das öffentliche „Kick-off“ der Experimente im Zukunftsraum statt. An diesem Tag werden alle eingereichten Projekte die Möglichkeit haben, ihre Ideen auszustellen, und Ihr, bzw. alle Gewinner, finden eine Bühne um sich und ihr Experiment in 10 bis 15 Minuten vorzustellen (auch zum „Kick-off“ wird es nochmal eine extra Mail geben).

Wichtig ist uns auch gleich zu Beginn nochmal hervorzuheben, dass das Quartier Zukunft ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zu Nachhaltiger Stadt-und Quartiersentwicklung ist. Es ist uns daher ein großes Anliegen, die hier geförderten Experimente wissenschaftlich zu begleiten und zu beforschen.
Das bedeutet, dass sich alle geförderten Teams mit ihrer Zusage verpflichten:

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Noch einmal herzliche Gratulation,

und viele Grüße im Namen der gesamten Jury!





Helena Trenks



Und das ist die Bewerbung:



Oststadt-Treff für Jung und Alt





THEMA

Wir wollen Gemeinschaft, Begegnung und Informationsaustausch innerhalb der Oststadt fördern. Menschen jeden Alters haben die Möglichkeit, sich im Zukunftsraum zu begegnen und dabei andere Menschen aus dem Stadtteil kennenzulernen. Dadurch entstehen vertiefte Beziehungen; Wertschätzung und Respekt vor dem Gegenüber werden gefördert, und die Menschen finden Zeit, zur Ruhe zu kommen. Langfristig ergibt sich dadurch ein Netzwerk zwischen den Menschen, das auf ihre Bedürfnisse und Wünsche abgestimmt ist. Die Menschen finden wieder Zeit für ihre Mitmenschen und entdecken den Stadtteil neu. Da der Oststadt-Treff für Menschen jeden Alters gedacht ist, können sich hier auch Menschen verschiedener Generationen begegnen, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen.


VISION
Die Menschen in der Oststadt, auch Flüchtlinge und Migranten, fühlen sich ihrem Stadtteil stärker verbunden, weil sie mehr Menschen in ihrer Umgebung kennen und einen festen An-laufpunkt für Begegnungen haben. Neu Zugezogene finden schneller Anschluss und Menschen, die Unterstützung benötigen treffen auf Menschen, die Unterstützung gewähren können (diese kann etwa im Austausch von Informationen, im Teilen von Geräten oder Zeit bestehen). Alleinerziehende oder Eltern mit Kindern können auf ältere Menschen treffen, die Zeit haben. Kinder und Jugendliche können Freunde finden und in Kontakt mit älteren Menschen treten. Ältere Menschen lernen von jüngeren Menschen, z.B. den Umgang mit Computern oder das Erstellen einer Homepage. Hierzu ist auch eine Kooperation mit dem Kinder- und Jugendhaus in der Oststadt denkbar.


Auf lange Sicht entsteht dadurch ein stärkeres Miteinander, denn die Menschen fühlen sich hier wirklich zu Hause und mit dem Stadtteil, seinen Geschäften und mit ihren Menschen verbunden. Der Stadtteil profitiert, weil ein Zugehörigkeitsgefühl der Menschen entsteht und diese sich ihrem Stadtteil verpflichtet fühlen. Dies steigert die Attraktivität der Oststadt und beugt Vandalismus und Konflikten vor. Auch für Migranten und Flüchtlinge wird die Integration einfacher, wenn sie auf Menschen treffen, die Zeit für sie haben und ihnen bei der Integration behilflich sind.


IDEE

Die Gruppe „Oststadt-Nachbarschaft“ besteht seit Frühjahr 2014. Sie entstand aus der Aktion „Mach mit! Gestalte deine, unsere Oststadt“. Seit dieser Zeit veranstalten wir monatlich ein Picknick unter dem Motto „Wie viele Deiner Nachbarn kennst Du? Wie viele Nachbarn kennen Dich?


Nun möchten wir einen Schritt weitergehen und ein Experiment wagen: Die Idee besteht darin, im Stadtteil einen realen Raum zu schaffen, an dem sich Leute zwanglos zu verschiedenen Aktivitäten treffen können. Die Treffen sollen zu einem festen Termin stattfinden, damit jeder weiß: An diesem Tag, zu dieser Zeit ist hier etwas los. Außerdem dient der feste Termin dazu, den Menschen einen Freiraum zu bieten, eine Zeit, zu der sie Abstand von ihrem Alltag gewinnen können und Zeit haben, zu sich selbst zu finden.


Geplant ist der Oststadt-Treff an jedem Montagnachmittag von 15 bis ca. 18 Uhr (je nach Bedarf auch länger), wobei immer ein Ansprechpartner aus der Kerngruppe anwesend ist. Weiterhin ist jeden Monat eine Abendveranstaltung vorgesehen (Vortrag, Aufführung, Film-Vorführung, Informationen über nachhaltiges Reisen etc.). Das Projekt soll dazu dienen, den Treff in der Oststadt als feste Institution wahrzunehmen. Hierzu sind Presseberichte geplant. Der Treff und die geplanten Themen werden durch Flyer und Plakate bekanntgegeben.


Sobald der Oststadt-Treff allgemein bekannt geworden ist und die Veranstaltung in der Oststadt angekommen ist, ist es denkbar, auch andere Orte in der näheren Umgebung mit einzubeziehen. Dadurch werden die Aktionen einem weiteren Umfeld bekannt, und die Begegnung mit den Bürgern wird vereinfacht, z.B. aufgrund kürzerer Wege. Denkbar sind hier Kooperationen mit dem Infozentrum am Hauptfriedhof, dem Bücherland, dem Kleiderladen Seltenschräg, dem Schlachthofgelände oder dem Kinder- und Jugendhaus. Zu viele dieser Einrichtungen besteht durch die vorausgegangenen Picknicks bereits ein Kontakt, der für diese Zwecke genutzt werden kann.


Das Projekt soll durch verschiedene Informationsmöglichkeiten flankiert werden, um einerseits den Bekanntheitsgrad zu fördern und andererseits den Austausch im Stadtteil zu er-leichtern. Eine Homepage mit Informationen zum Oststadt-Treff und zu weiteren Aktivitäten der Gruppe soll dazu dienen, die Idee in digitalen Medien bekannt zu machen und die Aktivitäten zu vernetzen. Eine Kooperation mit Jugendlichen aus dem Kinder- und Jugendhaus, die die Homepage erstellen können, wäre unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und der Begegnung wünschenswert. Weiterhin ist ein Schwarzes Brett geplant, an dem Informationen gesammelt und veröffentlicht werden, etwa über geplante Veranstaltungen in der Oststadt, die nicht allgemein bekannt sind. Darüber hinaus ist es denkbar, an verschiedenen Orten in der Oststadt Flyer oder Postkarten auszulegen, um bestimmte Bevölkerungsgruppen direkt anzusprechen (etwa im Kinder- und Jugendhaus, in Läden oder in Kindergärten der näheren Umgebung).Außerdem soll es eine Tauschbörse geben, in der Gegenstände oder Dienstleistungen angeboten, gesucht, verschenkt oder geteilt und getauscht werden können. Ein Regal für Info-material von Institutionen und Vereinen der Oststadt soll die Informationsmöglichkeit vervollständigen.


Die Nachhaltigkeit des geplanten Oststadt-Treffs zeigt sich unter anderem darin, dass hier langfristige und gemeinschaftsfördernde Aktivitäten und Kommunikationsmöglichkeiten gegeben sind, die den Menschen und der Atmosphäre im Stadtteil zu Gute kommen und auf lange Sicht die Lebensbedingungen im Stadtteil und die Wahrnehmung des Stadtteils positiv verändern.

Damit auch die Entschleunigung nicht zu kurz kommt, versteht sich der Oststadt-Treff als ein Ruhepunkt. Die Menschen kommen zur Ruhe, nehmen sich Zeit füreinander und widmen sich in aller Ruhe und ohne Zeitdruck anderen Dingen wie Basteln, Handarbeiten, Lesen, Spielen, Reden und vieles mehr. Ein fester Termin trägt dazu bei, ein Zeitfenster für Entschleunigung im Leben der Menschen zu schaffen. Im Folgenden werden einige Aktivitäten genauer vorgestellt:


Montagnachmittag

Um Leute anzulocken und bekannt zu werden, wollen wir an den Montagnachmittagen ein festes Programm anbieten:


Spiele
: Hier können sich Menschen jeden Alters und jeder Herkunft treffen und gemeinsam Kartenspiele oder Brettspiele spielen.


Handarbeiten
: Austausch von verschiedenen Fertigkeiten, gegenseitige Hilfe bei Problemen, Weitergabe einer alten Kulturtechnik, Reparieren von Kleidung.


Hobby-Präsentationen
: Vorstellung interessanter Hobbys; es können sich auch Gruppen bilden, um sich über ihre Hobbys zu unterhalten, z.B. Eisenbahnfreunde etc.


Literatur
: Lesen aktueller oder klassischer Literatur, gemeinsames Besprechen und Diskussionen über zuvor gelesene Bücher, Büchertausch. Diese Gruppe könnte auch einen Bücherschrank füllen und betreuen.


Erfahrungsaustausch
zu den verschiedensten Themen, z.B. Unterstützung bei Problemen mit Behörden, Integration von Flüchtlingen, Sprachkurse


Riechen, schmecken, fühlen
: Wie sehen unsere Lebensmittel im ursprünglichen Zustand aus. Was ist essbar, was im Garten wächst. Welche Kräuter gibt es und wofür werden sie wie verwendet.


Tauschmärkte
für Pflanzen, Kleidung, Bücher usw.


Teilen von Gemüse- und Obstkisten


Erörterung wichtiger stadtpolitischer Themen: Diese sollen diskutiert werden und dazu anregen, sich aktiv an der Stadt- und Kommunalpolitik zu beteiligen.


Vorstellung von Bauprojekten
: Diese sollen vorgestellt und mitgestaltet werden können. Die Stadtverwaltung findet eine Anlaufstelle, um die Bürger einzubinden und über ihre Vorhaben zu informieren.


Weitere Themen und Ideen können von den Besuchern eingebracht und auch aktiv betreut werden. Somit kann die derzeit aktive Gruppe sich erweitern und erneuern. Hierzu können Anwesende sich direkt einbringen oder Postkarten mit Ideen und Anregungen ausfüllen.


Bei Bedarf können einzelne Themen und Veranstaltungen auch abends oder am Wochenende angeboten werden.


Kooperation mit dem Bürgerverein der Oststadt
: Da der Bürgerverein sein Büro aufgegeben hat und auch keine Sprechstunden mehr anbietet, könnten die Sprechstunden im Oststadt-Treff stattfinden. Einige Personen der Oststadt-Nachbarschaft sind Mitglied im Bürgerverein und könnten Fragen oder Probleme aus der Bürgerschaft entgegennehmen und an den Bürgerverein weiterleiten.


Vereine, Organisationen und Gruppen, die keinen eigenen Treffpunkt haben
, können eingebunden werden, indem ihnen hier ein Raum und ein "Schaufenster" zur Kommunikation mit der Stadt angeboten wird.


Kooperation mit der Musikhochschule
: Bei Interesse können Studierende der Musikhochschule den Treffpunkt für Konzerte oder Vorspiele nutzen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, ihre Talente einem breiteren Publikum vorzustellen.


Abendveranstaltung

Hier können verschiedene Veranstaltungen stattfinden, zu denen auch Referenten eingeladen werden können:

- Vorträge zu aktuellen Themen, Vorstellung geplanter Bauprojekte, Grüner Campus

- Aktuelle politische Themen vorstellen und diskutieren; Politik erfahrbar machen

- Energiesparen; Gemeinsames Wohnen im Alter, Wohnprojekte

- Wichtige Änderungen im Rentenrecht

- Gesundheitskurse: Entschleunigung, Entspannung, innere Gelassenheit Leben in Balance – innere Stärke und Achtsamkeit

- Weiterbildungen: Persönlichkeitsentwicklung, Gewaltfreie Kommunikation

- Nachhaltige Themen: Verkehr, nachhaltiges Bauen, Reisen, Energieberatung

- Filmvorführungen: Filme zu aktuellen Themen der Nachhaltigkeit (Energiewende, Einwanderung, Umweltschutz, Lebensmittel)


Eine Vernetzung mit anderen Gruppen ist denkbar, zum Beispiel mit der Wissens- und Hobby-Börse, dem Tauschring, Slow Food, dem Info-Center am Hauptfriedhof, dem Bücherland u.a. Zu einigen dieser Institutionen bestehen bereits Kontakte, die aus den Oststadt-Picknicks hervorgegangen sind.


UNSERE MOTIVATION

Die Oststadt-Nachbarschaft ist eine engagierte nachhaltige Gemeinschaft, die auf Dauer an-gelegt ist. Unter Nachhaltigkeit verstehen wir, dass wir uns langfristigen Themen widmen und dass ein regelmäßiger Austausch zu aktuellen Themen in der Oststadt stattfindet, der auf lange Sicht das Zusammenleben in der Oststadt fördert und ein Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit erzeugt.


VERORTUNG DES EXPERIMENTS

Die Veranstaltung soll im bereits bestehenden Zukunftsraum vom Quartier Zukunft durchgeführt werden. Da der Raum zu Zeiten genutzt wird, zu denen bisher keine andere Veranstaltung stattfindet, werden Ressourcen geschont und der Raum wird effizienter (nachhaltiger) genutzt. Die Lage inmitten der Oststadt ermöglicht es den Bewohnern des Stadtteils, auf kurzen Wegen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Zukunftsraum zu gelangen und dadurch bereits auf dem Weg zu sich zu finden, zu entschleunigen. Für die Zukunft ist es denkbar, auch andere geeignete Orte in der näheren Umgebung zu nutzen, wie oben bereits beschrieben wurde.



Ende des Textes 19.06.2016







Mit effizienter Technik und Arbeit wollen wir der Zeit beikommen, indem wir sie
einsparen. Seltsam nur, dass es sich dabei so anfühlt, als hätten wir immer weniger davon. Aber um über diese Merkwürdigkeit nachzudenken, fehlt uns, so scheint es, die Zeit. Genau wie für einen achtsamen und bewussten Umgang mit der uns umgebenden Welt.
Warum nachhaltige Entwicklung und Entschleunigung zusammengehören.




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